Am vergangenen Samstag erlebte die Aula der Fürstenbergschule in Recke ein Konzert der Extraklasse. Die Alte Philharmonie Münster, unter der Leitung von Thorsten Schmid-Kapfenburg, präsentierte ein fein abgestimmtes Programm mit Werken aus dem frühen 20. Jahrhundert und begeisterte das Publikum mit ihrer außergewöhnlichen Interpretation und Leidenschaft. Der Abend begann mit Ralph Vaughan Williams‘ „The Solent“, einer musikalischen Hommage an die Meerenge zwischen Südengland und der Isle of Wight. Mit viel Sensibilität und stimmungsvoller Klanggestaltung entführte das Orchester die Zuhörer in die Naturverbundenheit des englischen Komponisten. Es folgte das Klarinettenkonzert in a-Moll op. 80 von Charles Villiers Stanford, das durch seine spätromantische Ästhetik und die kunstvolle Verflechtung musikalischer Themen beeindruckte. Soloklarinettist Simon Degenkolbe und das Orchester brillierten mit ihrer harmonischen Interaktion und meisterten die raschen Stimmungswechsel des Werkes mit Leichtigkeit. Degenkolbe verzauberte das Publikum mit seiner Klangschönheit und Virtuosität, was in einer atemberaubenden Zugabe gipfelte: Bela Kovács‘ „Hommage an Manuel de Falla“.
Nach der Pause stand Peter Tschaikowskys 5. Sinfonie, die sogenannte „Schicksalssinfonie“, im Mittelpunkt. Mit klaren Spannungsbögen, emotionalen Momenten und technischer Präzision spiegelte das Orchester die kontrastreichen Motive des Werkes wider – von friedlicher Heiterkeit bis hin zum unausweichlichen Schicksalsmotiv. Die leidenschaftliche Interpretation ließ die Zuhörer tief in die emotionale Welt des Komponisten eintauchen.
Dirigent Thorsten Schmid-Kapfenburg führte das Orchester mit beeindruckender Energie und forderte die Musiker zu Höchstleistungen heraus. Sein Engagement und die herausragende Darbietung der Alten Philharmonie Münster wurden mit tosendem Applaus belohnt.
Ein Abend voller musikalischer Höhepunkte, der das Publikum in Recke nachhaltig begeisterte und die Vielseitigkeit der klassischen Musik eindrucksvoll unter Beweis stellte.